Spielsucht in Österreich: Ein verborgenes Problem

In Österreich ist die Spielsucht eine ernste, oft verkannte Herausforderung. Trotz der Freude, die Glücksspiele vielen bereiten, wächst die Zahl der Menschen, die eine Abhängigkeit entwickeln. Diese Sucht führt zu tiefgreifenden finanziellen, sozialen und psychologischen Problemen. Die Regulierungen des Landes zielen darauf ab, ein sicheres Spielumfeld zu schaffen, doch die einfache Verfügbarkeit und die Anziehungskraft von Glücksspielen, besonders online, erhöhen das Risiko einer Abhängigkeit.

Die Anonymität des Internets erleichtert den Zugang zu Glücksspielen und verschärft das Problem. Dennoch gibt es in Österreich ein Netz an Unterstützungsangeboten, von Beratung bis hin zu Therapie, die Hoffnung für Betroffene bieten. Wichtig ist es, das Bewusstsein für Spielsucht zu stärken, präventive Maßnahmen zu fördern und effektive Behandlungsmöglichkeiten bereitzustellen, um den betroffenen Personen zu helfen und die sozialen Auswirkungen dieser Sucht zu verringern.

Erkennungszeichen der Spielsucht

Spielsucht ist eine ernsthafte psychische Störung, die tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen haben kann. Oftmals wird die Abhängigkeit nicht sofort erkannt, da die Symptome schleichend auftreten und zunächst harmlos erscheinen können. Es ist jedoch wichtig, die Warnzeichen frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig Hilfe suchen zu können. Im Folgenden werden einige Schlüsselfaktoren aufgeführt, die darauf hinweisen können, dass eine Person möglicherweise eine problematische Beziehung zu Glücksspielen entwickelt hat.

  1. Ständiges Bedürfnis, die Einsätze zu erhöhen: Eine Person fühlt die Notwendigkeit, regelmäßig die Höhe der Einsätze zu steigern, um das gewünschte Niveau an Erregung oder Zufriedenheit beim Spielen zu erreichen.
  2. Gescheiterte Versuche, das Glücksspiel zu kontrollieren, zu reduzieren oder zu beenden: Die Unfähigkeit, das Spiel oder die dafür aufgewendete Zeit und Geld zu stoppen oder zu verringern, trotz des Wunsches, dies zu tun.
  3. Reizbarkeit oder Angst beim Versuch, das Spielen aufzugeben: Eine Person erlebt negative emotionale Reaktionen wie Reizbarkeit, Angst oder Depression, wenn sie versucht, ihre Spielaktivitäten zu reduzieren oder ganz aufzuhören.
  4. Spielen als Mittel, um Problemen zu entfliehen oder Unbehagen zu lindern: Die Nutzung von Glücksspielen als Mittel, um mit negativen Emotionen umzugehen oder sich von realen Lebensproblemen wie Stress, Schuld oder Depression abzulenken.
  5. Risiko für wichtige Beziehungen, Arbeit oder Bildungschancen: Fortsetzung des Glücksspiels trotz offensichtlicher Probleme in persönlichen Beziehungen, bei der Arbeit oder in der Ausbildung, die durch häufiges Spielen verursacht werden.
  6. Verlassen auf finanzielle Hilfe anderer, um durch Glücksspiel verursachte Probleme zu lösen: Das Suchen nach Geld von Familie, Freunden oder anderen Quellen, um Verluste aus Glücksspielen zu decken oder die finanzielle Lage nach Verlusten wiederherzustellen.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, eines oder mehrere dieser Zeichen zeigt, könnte dies auf ein Problem mit Spielsucht hinweisen, und es könnte professionelle Hilfe oder Beratung erforderlich sein.

Wie kann man die Abhängigkeit von Glücksspielen bewältigen?

Um die Abhängigkeit von Glücksspielen zu bewältigen, kann eine Person eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um ihren Zustand zu verbessern. Es ist wichtig, mit der Anerkennung des Problems zu beginnen und die Notwendigkeit von Veränderungen zu erkennen. Die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe, beispielsweise von einem Psychologen oder spezialisierten Unterstützungszentren, kann ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Genesung sein. Es ist auch hilfreich, sich eine unterstützende Umgebung aus Freunden und Familie zu schaffen, die emotionale Unterstützung und Verständnis bieten können. Die Entwicklung neuer Hobbys und Interessen kann dabei helfen, sich von Gedanken an Glücksspiele abzulenken und dem Leben einen neuen Sinn und neue Ziele zu geben. Darüber hinaus ist es wichtig, Situationen zu vermeiden, die den Wunsch zu spielen auslösen könnten, und zu lernen, Stress und Emotionen durch gesunde Methoden wie körperliche Betätigung, Meditation oder Hobbys zu bewältigen. Das Ziel ist es, schrittweise ein gesundes und ausgeglichenes Leben aufzubauen, in dem Glücksspiele keinen zentralen Platz mehr einnehmen.

Hilfe bei Glücksspielsucht

In Österreich gibt es mehrere spezialisierte Einrichtungen und Ressourcen, die Personen mit Spielsucht Unterstützung und Hilfe bieten. Hier sind drei wichtige Anlaufstellen:

  1. Sucht- und Drogenkoordination Wien bietet umfassende Informationen und Unterstützung für Personen, die mit Spielsucht und anderen Abhängigkeiten kämpfen. Sie bieten Beratung, Therapie und Selbsthilfegruppen an und arbeiten mit verschiedenen Einrichtungen zusammen, um ein breites Spektrum an Hilfsangeboten zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie auf deren Website: Sucht- und Drogenkoordination Wien.
  2. Spielsuchthilfe Wien ist eine spezialisierte Einrichtung, die Beratung, Therapie und Unterstützung für Spielende und deren Angehörige anbietet. Sie verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, um den Betroffenen zu helfen, ihr Spielverhalten zu verstehen und zu ändern. Sie bieten auch Präventionsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit an, um das Bewusstsein für Spielsuchtprobleme zu schärfen. Besuchen Sie ihre Website für weitere Informationen: Spielsuchthilfe Wien.
  3. Das österreichische Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz bietet auf seiner Website einen umfassenden Überblick über Glücksspielsucht, einschließlich Informationen zu Symptomen, Behandlungsmöglichkeiten und präventiven Maßnahmen. Es ist eine wertvolle Ressource für Personen, die mehr über diese Störung erfahren und verstehen möchten, wie und wo sie Hilfe finden können. Weitere Details finden Sie unter: Gesundheit.gv.at - Glücksspielsucht.

Diese Ressourcen bieten wertvolle Informationen und Unterstützung für Menschen, die mit Spielsucht zu kämpfen haben, und ihre Familien in Österreich. Sie bieten Zugang zu professioneller Beratung, Therapie und Selbsthilfegruppen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind.